Vom Bundestag beschlossen: 8,50 Euro Lohn in der Stunde soll künftig mindestens von Arbeitgebern an ihre Beschäftigten bezahlt werden. Das ist nun Gesetz und Arbeitsministerin Nahles freute sich über die „moderne, soziale Marktwirtschaft im 21. Jahrhundert“.
Die Zukunft wird zeigen, ob nun dieser Mindestlohn wirklich den ersehnten „Wohlstand für alle“ bringt, der vom Unionspolitiker Peter Weiß unter Hinweis auf Ludwig Erhard beschworen wurde.
Mindestlohn 2015: Chance oder Risiko?
Oder behält am Ende Bundesbank-Chef Jens Weidmann Recht, wenn er im Mindestlohn Risiken für den Arbeitsmarkt sieht?
Laut Weidmann könnte ein Mindestlohn die „Beschäftigungsdynamik belasten“. Er sieht die Gefahr, dass Unternehmen durch die Verpflichtung einen Mindestlohn zahlen zu müssen, weniger neue Arbeitsplätze schaffen werden und dass deshalb vor allem gering Qualifizierte künftig häufiger ohne Arbeit bleiben.
Mindestlohn 2015: Kein Grund zum Ausruhen
Dem können die Beschäftigten allerdings damit entgegenwirken, in dem sich niemand darauf einlässt, eine scheinbar gut bezahlte Arbeit anzunehmen und auf eine qualifizierte Ausbildung zu verzichten. Der Mindestlohn ist zwar eine gute Grundlage, aber keine langfristige Perspektive. Deshalb sollte jeder Arbeitnehmer eine Berufsausbildung durchlaufen, um später darauf aufbauen zu können und sich so die Möglichkeit zu schaffen, erheblich mehr als den Mindestlohn zu verdienen.
Der Mindestlohn soll ab 2015 im ganzen Bundesgebiet für alle Beschäftigte eingeführt werden. Er gilt branchenunabhängig. Allerdings gilt für einige Bereiche wie Saisonarbeiter, oder Zeitungszusteller eine Übergangsfrist bis 2017.
Auf die deutsche Wirtschaft werden deshalb nach eigenen Angaben ab 2015 Kosten in Höhe von neun bis zehn Milliarden Euro zukommen.